Wozu braucht man einen Schallschutz und was ist die beste Lösung?
Ein guter Schallschutz ermöglicht es Filme mit Kinolautstärke anzuschauen, ohne dass Mitbewohner oder Nachbarn gestört werden. Die optimale Schalldämmung im Heimkino erzielt man mit einer sogenannten Raum-in-Raum Lösung.
Welche Maßnahmen zum Schallschutz im Heimkino gibt es?
Die Raum-in-Raum-Lösung
Bei einer Raum-in-Raum-Lösung handelt es
sich um einen vollständig isolierten Raum innerhalb eines Rohraums. Dieser Raum
ist vom restlichen Gebäude mechanisch entkoppelt, wodurch die Übertragung des
Schalls deutlich reduziert wird. Zum Einsatz kommen dabei eine abgehängte
Decke, schwimmend verlegter Estrich oder vergleichbare Konstruktionen für den
Boden und Vorsatzschalen für die Wände.
Schallschutztüren
Ergänzend zur Raum-in-Raum-Lösung kommen spezielle Schallschutztüren zum Einsatz. Dies
sind massive schalldämmende Türen mit absenkbaren Bodendichtungen. Empfehlenswert
ist eine Kombination aus zwei Schallschutztüren der Schallschutzklassen 3 und 4
für einen Türrahmen. Dadurch kann die Wirkung der Schalldämmung verbessert
werden.
Soundlock
Um eine weitere Verbesserung der Schallschutzes zu erzielen, ist ein kleiner Raum, wie ein Flur der mit einer Tür zum restlichen Haus verschlossen werden kann, sehr gut geeignet. Man kann diesen Durchgang beispielsweise die eigene Filmesammlung unterbringen.
Wie baut man einen Schallschutz im Heimkino?
Planungsphase
Auswahl der Materialien
Zu Beginn steht die Auswahl der geeigneten Materialien. Für
eine Raum-in-Raum-Lösung benötigt man Gipskartonplatten unterschiedlicher
Resonanzfrequenzen, damit die Absorption über ein breiteres Frequenzspektrum im
Bassbereich effektiv ist. Zudem kommt Dämmmaterial, wie Mineralwolle zum
Einsatz. Hierbei ist auf die Dicke des Materials zu achten, da dies einen entscheidenden
Einfluss auf die Schalldämmung hat. Bei Außenwänden, und -decken werden
zusätzlich Dampfsperren in Form von kräftigen Plastikfolien eingebaut, um
Schimmelbildung vorzubeugen. Außerdem benötigt man für ein Ständerwerk Holz
oder idealerweise Metallprofile sowie Deckenabhänger.
Ausmessung und Planung
Vor dem Bau werden die Raumgrößen abgemessen. Bei der Planung des Schallschutzes sollte
darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Deckenhöhe verbleibt, da oft auch ein
Podest eingebaut werden muss. Darüber hinaus sollte man ca. 12
– 15cm Platz für die Wände einrechnen. Zudem sollte man nicht vergessen Stromkabel
einzuplanen, um später Steckdosen im Heimkino installieren zu können und an ein
Belüftungssystem denken. Dieses wird je nach Situation entweder in der Deckenabhängung oder in den Vorsatzschalen verbaut.
Neben all
diesen Faktoren müssen auch Besonderheiten des Raums berücksichtigt werden, wie
beispielsweise Fenster. Diese sollten für einen optimalen Schallschutz
zugemauert werden. Ist dies nicht möglich oder gewünscht, kann ein Verschluss
mit beweglicher Klappe konstruiert werden.
Idealerweise
besitzt der Raum auch einen Vorraum, um mit einem Soundlock den Schallschutz zu
unterstützen.
Bei der
Auswahl der Schallschutztür muss man sich vorher für eine Schallschutzklasse
entscheiden. Dabei gilt allgemein: Je höher die Klasse, desto höher der Schallschutz.
Für eine optimale Schalldämmung werden zwei Schallschutztüren für einen
Türrahmen empfohlen.
Bauphase
Vorsatzschalen
Im ersten Schritt wird das Ständerwerk aufgebaut. Bevor das Dämmmaterial zwischen die
Ständer eingefüllt wird, können bei Bedarf Stromkabel dahinter verlegt werden. Auf
dem Dämmmaterial wird die Dampfsperrfolie angebracht, falls es sich um eine
Außenwand handelt. Danach werden üblicherweise zwei Schichten Gipskartonplatten angeschraubt.
Es ist darauf zu achten, dass die unterste Plattenreihe einige Millimeter
Abstand zum Boden hat.
Deckenabhängung
Nachdem die Deckenprofile installiert wurden, werden die Lücken zwischen den Ständern mit
Dämmmaterial, wie Mineralwolle befüllt. Eine Dampfsperrfolie wird in der Regel
nicht benötigt. Zum Schluss werden auch hier die Gipskartonplatten angebracht. Zwischen
Deckenkonstruktion und Vorsatzschalen sollte man 1-5 Millimeter Platz lassen.
Boden
In der Regel besitzen die Böden in Deutschland bereits einen schwimmend verlegten Estrich.
Ist dies nicht der Fall muss nach Konstruktion der Vorsatzschalen und der
Deckenabhängung eine entkoppelte Bodenkonstruktion eingebaut werden. Hier wird
dann zumeist ein Holzboden mit Dämmmaterial verwendet. Beim Bau des Bodens sollte
man darauf achten, dass ein kleiner Spalt zwischen der Bodenkonstruktion und
der Wand verbleibt.
Letzte Schritte
Am Ende werden die Decke und Wände bis auf die Trennfugen im Boden und in der Decke verspachtelt
und geschliffen. Dieser Spalt wird im Anschluss mit einem geeigneten
Dichtungsmaterial, wie Silikon, ausgefüllt.
Falls Fenster im Heimkinoraum verblieben sind, werden nun die beweglichen Klappen für diese eingebaut. Des Weiteren wird der Türrahmen eingebaut und luftdichte
Steckdosen und Schalterdosen installiert.
Das Tapezieren und Streichen erfolgt erst nach Abschluss des Innenausbaus, also nachdem der
Deckenkranz, das Podest und die Bafflewall eingebaut wurden. Der Bodenbelag
wird allerdings nach dem Tapezieren und Streichen verlegt.